Enzo hat es geschafft – Weltrekordhalter im „Freihändigfahren“

Enzo hat es geschafft – Weltrekordhalter im „Freihändigfahren“

Der 17-jährige Knittelfelder Enzo Komatz hat sich etwas in den Kopf gesetzt und es beinhart durchgezogen. Sein Vorhaben war den Weltrekord in „Freihändigfahren“ zu brechen. Dieser lag bei 122km, aufgestellt von einem Inder bei 40 Grad.
Da es auf öffentlichen Straßen verboten ist freihändig zu fahren musste der Versuch auf einer Sportstätte stattfinden. Dazu hat Komatz die Tartanlaufbahn im Zeltweger Sportstadion auserkoren.
Die Witterungsverhältnisse waren alles andere als „fahrradfreundlich“.       In der Nacht zeigte das Thermometer minus 16 Grad an. Um 10:05 Uhr beim Start hatte es minus 8 Grad. Um 14:00 Uhr war die „wärmste Zeit“ mit minus 5 Grad. Die Temperaturdaten kommen aus der Militärwetterstation Zeltweg, die nur einige hundert Meter entfernt ist.  Eine Stunde vor dem Start wurde noch auf ihm eingeredet sein Vorhaben auf das Frühjahr zu verschieben. Enzo ließ sich allerdings davon nicht abbringen.
Bei der Besichtigung der Strecke um 09:30 Uhr wurde es den „offiziellen Beobachtern“ trotz Minus 8 Grad warm. In den Kurven waren noch Eisplatten, die erst entfernt werden mussten. Da der Wind in der Nacht den Schnee in die Laufbahn wehte, konnte nur ein 1 Meter breiter Streifen Schneefrei gemacht werden.
Nach eineinhalb Stunden setzte leichter Schneefall ein, da wurde es nochmals hektisch. Mit Besen wurde der liegenbleibende Schnee von seinem Team aus den Kurven gekehrt. Da nur die offiziellen Beobachter den Bereich betreten durften, wurden vorerst nur die Kurven vom Schnee freigehalten. Die Geraden wurden erst gekehrt, als der Schneefall wieder aufhörte.
Trotz eisiger Kälte, minus 7 Grad um 12:00 Uhr spulte Enzo seine Runden herunter. Nach 100km hatte er den Österreichischen-Rekord eingestellt.
Um 14:59 Uhr und 35 Sekunden absolvierte er die 308te Runde und stellte den alten Weltrekord ein. Er wollte aber noch mehr, trotz der minus 5,5 Grad um 15:00 Uhr fuhr er noch weiter.
Nach 350 Runden, 140km und 5 Stunden und 40 Minuten war Schluß. Das Bedürfnis nach einem WC war größer als der Wunsch nach weiteren KM.
Um den Weltrekordversuch auch für das Guinness-Buch der Rekorde tauglich zu machen, war die Einhaltung vieler Auflagen notwendig.
So stellte die „ATV Aichfeld Film- und Videoproduktion GmbH“ zwei Kamerateams ab, die mehr als sechs Stunden im Einsatz waren um jeden Meter zu dokumentieren. Dazu kamen noch die Rundenzähler, die Zeitnehmer und die Beobachter, die allerdings nach drei Stunden einen „Schichtwechsel“ machen konnten. Man kann zu solchen Rekordfahrten stehen wie man will, aber den Mut, den Einsatzwillen, und die Härte bei diesen äußeren Bedingungen das Vorhaben durchzudrücken zeichnet den 17-Jährigen aus. Da kann man nur  "den Hut“ ziehen.
Die Vorbereitungen für dieses „Unternehmen“ hielten sich auch in Grenzen. Die Matura steht bevor, dazu kommt noch der Opernball am 28. Feber, wo er als Debütant mit seiner Tanzpartnerin dabei sein wird, da wird der Tag kurz, zu kurz.